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a close up of an animal

Atlantischer Nordkaper

(Eubalaena glacialis)

Die nördlichen Glattwale waren die ersten der großen Wale, die im kommerziellen Walfang gejagt wurden. Sie waren langsam, reich an Öl und Barten und leicht zu fangen.

Sie galten also als die „richtigen Wale zur Jagd“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden sie fast bis zum Aussterben gejagt. Es gibt drei Arten zu unterscheiden: Nordatlantischer Glattwal (E.glacialis); Nordpazifischer Glattwal (E. japonica) und südlicher Hemisphäre-Glattwal (E. australis).

Auf funktionaler Basis gilt die nordatlantische Bevölkerung als ausgestorben, da nur noch etwa 300 bis 400 Personen übrig sind. Die Art ist erheblich von Todesfällen durch Kollisionen mit Schiffen und Verwicklungen in Fanggeräten betroffen.

Allgemeine Infos

Größe der erwachsenen Tiere: max. 18,5 m (Weibchen); Männliche Tiere etwas kleiner (17,1m)

Nahrung: Plankton und kleine Krebstierchen.

Fortpflanzung: Geschlechtsreife mit 9-10 Jahren; Weibchen paaren sich mit mehreren Männchen; Fortpflanzungserfolg stellt sich ein durch große Mengen an Spermien (Qualität der Spermien als wichtiges Kriterium). Männliche Glattwale haben die größten Hoden im Tierreich. Jedes Paar wiegt etwa eine Tonne (1000 kg). Tragzeit 12-13 Monate.

Alter: bis 70 Jahre.

Verhalten: neugierig, verspielt und zugänglich auch für Boote; langsame und bedächtige Schwimmer; akrobatische Sprünge; die Tiere klatschen mit ihren Brustflossen aufs Wasser und rollen dabei oft um die eigene Achse. In Gebieten, wo sie gebären kann man Walkühe beobachten, die auf dem Rücken schwimmen und ihre Neugeborenen mit ihren Brustflossen auf dem Bauch – wie in einer Wiege – umfassen und halten.

Verbreitung: Nordhalbkugel. Häufigste Sichtungen: Nordwestatlantik vor den Küsten Kanadas (Neuschottland) bis in die südliche USA (Florida und Georgia); saisonale Wanderungen zwischen den wärmeren Fortpflanzungs- und Aufzuchtgebieten und den Nahrungsgründen in kälteren Gewässern. Im Frühling versammeln sich viele Tiere östlich vor Cape Cod und in der Massachusetts-Bucht.

Madeira: Eine registrierte Sichtung im Jahr 1964.

Spezifische Erkennungsmerkmale: gewaltiger, runder, tonnenförmiger Körper; bis auf wenige helle Flecken auf der Bauchseite, durchgehend schwarze bis dunkle Körperfarbe; schwerer, sehr großer Kopf mit stark gewölbter Mundlinie. Oberseite des Vorderkopfes und der Lippen sind mit Hornschwielen (Hautwucherungen) bedeckt. Auf diesen leben Walläuse (kleine Krebse) und Seepocken. Form der Schwielen ist individuell (gut für Identifikation der Tiere). Keine Rückenfinne; breite Brustflossen. Atemfontäne bis zu 5 m hoch und v-förmig. Zeigt Fluke beim Abtauchen.

Systematische Einteilung: Bartenwal (Mysticeti); Familie: Balaenidae (Glattwale, also ohne Kehlfurchen).

Bedrohungen: ca. noch 300-400 Tiere; stark gefährdet (IUCN) durch Schiffskollisionen; Ertrinken in Fischernetzen.